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1. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 450

1858 - Weimar : Böhlau
450 Das Verfahren Pombal's gegen die Jesuiten war hart und des- potisch; aber durch ihn wurde Portugal von den Umtrieben und der Herrschsucht der Jesuiten befreit. Die von ihm veröffentlichten Schrif- ten wirkten auch auf andere katholische Länder. Pombal lieferte den Beweis, daß trotz der Jesuiten und des Papstes ein energischer Wille überall der Finsterniß zu steuern vermöge. Er enthüllte zuerst den eigen- thümlichen Charakter der jesuitischen Schulen und derjenigen Art von Wissenschaft, welche die Jesuiten in ihrem Orden allein treiben ließen. Ec zeigte der Welt, daß die Jesuiten durch ihre Lehrart das Wachs- thum der Wissenschaften gehemmt und den Verfall der gelehrten Studien herbeigeführt hatten. Zu gleicher Zeit gab er aber auch durch seine Schul-Reformen der Welt das Muster einer neuen Art von Unterricht. Zu derselben Zeit wurden auch in Frankreich die Klagen über die Jesuiten immer heftiger, und 1764 wurde der I esuiten-Ord en in Frankreich gänzlich verboten (S. 359 und 373). Spanien war gleich im Anfange der Regierung Karls Iii. (1759 —1788) mit Frankreich in enge Verbindung getreten. Die Män- ner, welche den größten Einfluß auf den König und die Regierung hatten, waren mit der französischen Bildung und Aufklärung bekannt und arbeiteten im Geiste der fortschreitenden Zeit an der Verbefferung und Hebung des spanischen Staates. Es waren dieses der Genuese Grimaldi, Campomanes und Aranda, denen als Gehülfe in kirchlichen Dingen der Geistliche Figeroa zur Seite stand. Der König war anfangs den Jesuiten gewogen und schien nicht in die Verfolgung derselben willigen zu wollen. Aber die Männer, welche ihn umgaben, machten ihm begreiflich, daß eine unumschränkte Monarchie, wie die neuere Zeit sie fordere, neben dem mächtigen Einfluffe und dem uner- meßlichen Reichthums der Jeflüten nicht bestehen könne. Sie zeigten dem König, daß der monarchische Glanz, welchen Karl wünschte, nur durch das Fortschreiten der Civilisation und durch die auf ihm beruhende Vermehrung des nationalen Wohlstandes erlangt werden könne, daß aber beides mit der Fortdauer des Jesuiten-Ordenß unverträglich sei. Diese Gründe wirkten. Der König erkannte in dem Orden einen Nebenbuhler, den er beseitigen müsse; er war überdies auf die Jesuiten wegen ihres trotzigen Benehmens in Amerika ausgebracht. Dennoch wurde anfangs in den geistlichen Angelegenheiten weiter keine Veränderung vorgenom- men, als daß die Inquisition den weltlichen Gerichten untergeordnet wurde. Als aber in Madrid wegen der neuen Finanzmaßregeln ein Aufstand ausbrach, stellte der König den energischen und verschlossenen Aranda an die Spitze der Regierung. Bei der Untersuchung erschienen einige Jesuiten schuldig, den Aufstand angestiftet zu haben. Nun wurde der Beschluß gefaßt, den Jesuiten-Orden in Spanien aufzu- heben. Alle Jesuiten in Spanien, mehr als 5000, wurden (1767) verhaftet und die Güter des Ordens in Beschlag genommen. Die Ver- hafteten wurden nach Civitavecchia eingeschifft. Da der Papst gegen ihre Aufnahme protestirte, so mußten die zum Theil alten, zum Theil kranken Geistlichen längere Zeit auf den Schiffen bleiben, auf welchen sie wie auf Sklavenschiffen zusammengepreßt waren. Für den lebens- länglichen Unterhalt der Jesuiten wies die spanische Regierung nur je neunzig bis hundert Piaster jährlich an. Auch im Königreich Neapel

2. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 483

1858 - Weimar : Böhlau
483 an verschiedenartigen Aufgaben. Aus den Anregungen der damals neu belebten mittelalterlichen Romantik entstand die Jungfrau von Or- leans, eine romantische Tragödie. In diesem Drama brachte Schiller die phantastischen und mystischen Elemente des Mittelalters zur Darftel- lung. Die Tragödie enthält ein ebenso vortreffliches und anziehendes Charaktergemälde wie Maria Stuart und gleicht dem Wallenstein darin, daß die Personen sich wieder auf dem Schauplatze großer Weltbegeben- heiten bewegen. Die Braut von Messina bezeichnete Schiller selbst als einen Versuch, einen romantischen Stoff antik zu behandeln. Wil- helm Tell endlich wird von vielen Kritikern für das beste Drama Schillers gehalten. An der Vollendung des falschen Demetrius hinderte den Dichter der Tod (9. Mai 1605). Allgemein und tief war die Trauer des deutschen Volkes um den frühen Hingang seines geliebten Dichters. Die Liebe zu Schiller stei- gerte sich in der Zeit des Befreiungskampfes und in den Jahren der Hoffnungen, die an seinen Dichtungen sich nährten; die Liebe zu ihm trat mit der Zeit immer verklärter und bewußter hervor. Sie gründet sich ebenso auf seinen sittlichen wie auf seinen künstlerischen Charakter. Seine reine sittliche Gesinnung, die edle Humanität seines Gemüths, die Männlichkeit und Energie seines Willens haben ihm die Herzen sei- nes Volkes gewonnen. Kein Dichter verdient in dem Grade wie Schil- ler den Namen eines deutschen Homer. Seine Dichtungen sind in al- len Kreisen bekannt; man findet sie oft auch da, wo man sonst nur die Bibel und das Gesangbuch hat. Durch die gleiche Richtung des Gei- stes nach Humanität stehen Schiller und die deutsche Nation in enger Wechselbeziehung. Schiller repräsentirt die sich ihrer Geistesfreiheit und Gemüthstiefe bewußte Humanität. Seine Dichtungen fielen in eine Zeit, welche von der Idee deß Weltbürgerthums erfüllt war, und auch er suchte sein Volk immer mehr zu dieser erhabenen Idee zu erheben, obgleich er wußte, daß das Vaterländische die starke Wurzel unserer Kraft sei. Diese Humanität zeigt sich hauptsächlich in der Gewohnheit, alles Erscheinende mit den höchsten Ideen in Verbindung zu setzen und das ganze sittliche Lebensgebiet der Vernunftfreiheit zu unterwerfen. Diese Humanität machte den Dichter zum Vorbilde und zum Führer seines Volkes. Schillers ganzes Dasein war den ewigen und ernsten Dingen geweiht, und indem er seine großen Gedanken zwar für die Vernunft darstellte, sie aber auch mit lyrischer Wärme belebte und in das Herz legte, wurden die Gedanken selbst, fast ohne künstlerische Ge- staltung zu bedürfen, zur Poesie. Die Erhabenheit von Schillers An- sichten und Grundsätzen erfüllte und erhob die Herzen seines Volkes. Wie sich an den Namen Homec's eine Lireratur von Schriften anschließt und das anscheinend Allbekannte sich noch immer wieder von einer neuen Seite darstellt, so haben auch Goethe und Schiller schon viele Ausleger beschäftigt, und noch immer glaubt man, das Edle, Große und Schöne, was in ihrer Persönlichkeit und in ihren Werken liegt, nicht so gründlich und erschöpfend beleuchtet zu haben, daß sich die deutsche Nation schon völlig darüber klar sein könnte, welche reiche Hin- terlaffenschaft in ihren Besitz gekommen ist. 31 *

3. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 577

1858 - Weimar : Böhlau
577 worden war, und vertrieb die Jesuiten aus allen seinen Reichen der alten und neuen Welt. Es wurden Anstalten zur Volkserziehung ge- troffen und in den wenigen höheren Schulen, die unmittelbar unter der Krone standen, der Unterricht und die Lehrweisen verbessert. Aber viele Mißbräuche blieben dem König unerreichbar, und die Universitäten zeig- ten keine Neigung zum Fortschritt. Die Geistesbildung wächst nur langsam. Man fühlte im ganzen Lande die Einströmung eines neuen Lebens, aber es war augenscheinlich, daß eine lange Zeit vergehen mußte, ehe das neue Leben die Volksbildung erreichte und die schöne Literatur dasselbe empfand. Es wurden verschiedene Versuche gemacht, die spanische Literatur neu zu beleben. Von einer Seite wollte man den Geschmack für die alte volksthümliche Dichtung Herstellen, während Andere versuchten, alles auf den Leisten der französischen klassischen Schule zu schlagen, eine dritte Richtung aber darauf hinauslief, jene beiden Ansichten zu vereinigen und eine Schule zu bilden, deren Cha- rakter von den beiden erstgedachten verschieden sei und sie übertreffe. Diese dritte Schule war für die Kraft und den Reichthum der älteren Schriftsteller nicht unempfindlich, sie suchte sich aber, die Auswüchse der älteren Schule vermeidend, der in Europa verbreiteten strengeren Kritik der französischen Schule anzubequemen. Die wichtigste literarische Bewegung des 18. Jahrhunderts in Spa- nien betraf die Bühne, die inan den französischen Regeln zu unterwer- fen versuchte. Diese Versuche begannen schon zur Zeit Philipps V., nach Beendigung des Erbfolgekcieges. Diese Nachahmungen der fran- zösischen Schule erwarben sich aber ebenso wenig Beifall, als die un- regelmäßigen und oft gemeinen Stücke. Alles, was noch einige Beach- tung verdiente, gehörte der Schule der alten Meister an, sowie ihren schwachen Nachahmern. Die spanische Bühne hatte jetzt ihren niedrigsten Stand erreicht und war gänzlich in den Händen des Pöbels, der stets großen Einfluß auf dieselbe geübt hat. Die dem Volke vorgeführten Schauspiele wurden noch immer, wie im 17. Jahrhundert, in offenen Hofplätzen mit um- herlaufenden Gallerien gegeben. Diese Gehöfte hatten keine Bedachung, und beim Eintreten eines Regenschauers wurde Leinwand über dieselben gezogen. Diese schützte aber so unvollkommen, daß man, wenn der Regen anhielt, daß Schauspiel abbrechen und die Zuschauer nach Hause schicken mußte. Die Zuschauer mußten während der ganzen Ausführung stehen. Auf der Bühne war es schwer, Veränderungen der Scene vor- zunehmen, und die Aufführungen fanden immer bei Tage statt. Elisabet Farnese, die zweite Gemahlin Philipps V., an die Aufführungen italie- nischer: Bühnen gewöhnt, war mit diesem Zustande nicht zufrieden. Sie fand nur eine schlecht eingerichtete Bühne im Lustschloffe Buen Retiro, aus welcher eine italienische Gesellschaft zuweilen Darstellungen gegeben hatte; sie ließ dieselbe sehr verändern und vergrößern und auf derselben Opern aufführen. Die beiden'volksbühnen der Hauptstadt richteten nun auch bequeme Gebäude für das Schauspiel ein. Doch wurden die bei- den Schauspielhäuser noch immer Hofplätze genannt, die Logen Stübchen; die mittlere, der Bühne gegenüberstehende große Loge, die Schmorpfanne, war für die Frauen bestimmt, welche dort wie Nonnen verschleiert saßen, 37 Die spanischen Bühnenzu- stände im 18. Jahrhundert.

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 555

1858 - Weimar : Böhlau
555 befreundet, aber er nahm deren Philosophie nicht an, sondern folgte ganz seiner eigenen Ansicht. Er war zum tiefen Denker, zum scharfen, skeptischen Kritiker geboren. Ec hatte sich mit allen philosophischen Sy- stemen bekannt gemacht, alle hergebrachten Meinungen geprüft, nicht bloß die Schule, sondern auch das Leben studirt und sich eine selbstän- dige Ansicht erworben. Die Geschichte war ihm das Mittel, um seine auf Erfahrung des menschlichen Lebens beruhende Ansicht von Staat und Regierung historisch zu begründen und unter die Gebildeten zu bringen. Im Gebrauche ver Quellen freilich war Hume flüchtig, so daß sein Zeugniß bei streitigen historischen Fragen wecthlos ist. Gibbon (1737 —1794) schrieb die Geschichte des Verfalls und Untergangs des römischen Reiches. Gibbon nahm schon in seiner Jugend eine rein französische Richtung an und blieb in seinem ganzen Wesen stets mehr Franzose als Engländer. Er strebte, nicht nach dem Segen der Erkenntniß, nicht nach stillem inneren Leben, sondern nach Ehre und Ruhm. Er suchte gelehrte Bekanntschaften zu machen, um schnell berühmt zu werden, und nahm es mit den heiligsten Ange- legenheiten und Empfindungen so leicht, daß er zweimal die Religion wechselte. Die Anlage und Ausführung seines berühmten Werkes war ganz im französischen Geschmack und ganz für die in vornehmen Kreisen herrschende Stimmung eingerichtet. Gibbon hat die von ihm erstrebte Berühmtheit erlangt, da er ein Mann von Geist war, Fleiß, große Belesenheit, berechnende Klugheit, Meisterschaft der Rede, eine ausge- zeichnete Kunst der Darstellung und die Geschicklichkeit besaß, fremde Forschungen zu benutzen. Die Aufmerksamkeit der Welt richtete sich in dieser Zeit vorzüglich auf die Männer, welche durch Rede und Schrift unmittelbar in das politische Leben eingriffen. In der Zeit von 1763 — 1783 wurde in England mit demselben Nachdruck und demselben heftigen Tone für poli- tische Freiheit gekämpft, mit welchem man damals in Frankreich eine völlige Umgestaltung der Dinge herbeizuführen suchte. Diese stürmische Periode nahm in England einen anderen Ausgang, als die in Frank- reich entstandene Bewegung der Geister, weil in England Sitten, Ge- wohnheiren und Rechte und mit ihnen die zwischen den Ständen be- stehenden Schranken seit uralter Zeit unerschütterlich feststehen. Zur Zeit der Elisabet hatte der gehobene Nationalgeist und der literarische Aufschwung nur kaum einen schwachen Anfang von Beredt- samkeit im Parlamente hervorgerufen. Erst als der Geist der Freiheit im Hause der Gemeinen den Uebergriffen Karls I. Trotz bot, übte sich die englische Rede an den großen Fragen des nationalen Interesses. Der Puritanismus der nächsten Zeit war jeder Kunst und jedem Schmuck feind. Die Reden Cromwell's, eine Mosaik von biblischen Phrasen und Formeln, spiegeln zwar das markige Wesen des Mannes ab, aber auch die dilatorische Härte, den finstern Ernst seiner religiösen unv politischen Ueberzeugungen. Seit der Restauration war die Loyalität und Frivolität der Zeit das Grab der rhetorischen Begeisterung. Der nüchterne und ernste Geist, in welchem die Revolution Wilhelms Itt, gemacht wurde, der Sinn für das Zweckmäßige, Verständige und Cor- rekte, welcher die Literatur zu Anfang des 18. Jahrhunderts beherrschte, bestimmte auch die Beschaffenheit der Parlamentsreden. Die Reden

5. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 572

1858 - Weimar : Böhlau
572 Die flcifiigcn Zustande Spa- niens im 17, Jahrhundert. Finanzen. Vieles geschah für die Herstellung der Kommunikationswege. Kanalbauten wurden unternommen, versandete Häfen gereinigt, die Ge- birge und Küsten von Räubern gesäubert. Die spanische Flagge erschien wieder mit Ehren auf dem mittelländischen Meere. Die heilsamsten Reformen fanden in der Kolonialpolitik statt. Dem Mutterlande wurde stufenweis der amerikanische Handel freigege- den. Der Schleichhandel verminderte sich. Die Freigebung des Han- dels mit Amerika wirkte Vortheilhast aus die Hebung der spanischen In- dustrie. Auch in den Kolonien machte sich das bessere Regiment des Mutterlandes fühlbar. Sie erhielten 1776 eine neue politische Organi- sation in vier Vicekönigreiche, Mexiko, Peru, Neu-Granada und Buenos Ayres. In der Verwaltung wurden einige der gröbsten Mißbräuche ab- geschafft, aber es fehlte noch viel zu einer gewissenhaften und redlichen Verwaltung. Die Ausbeute aus den Bergwerken schätzte man von 1750 bis 1780 auf jährlich 30 Millionen Piaster. Die Zunahme des Verbrauchs von Kolonialwaren in Europa bewirkte, daß man den über den edlen Metallen bisher vernachlässigten Bodenprodukten Aufmerksam- keit und Pflege schenkte. Der Freigebung des Handels zwischen Mut- terland und Kolonien folgte 1774 die Freigebung des Handels der Ko- lonien unter einander. Der auswärtige Handel Spaniens, soweit er nicht Kolonialhandel war, hob sich nur langsam zu Gunsten der natio- nalen Flagge. Der größere Theil der eingeführten Kolonialwaren so- wie der Produkte Spaniens wurde von fremden Schiffen geholt. Erst im Verlauf des 18. Jahrhunderts änderte sich dieses, und gegen das Ende dieses Zeitraums begegnet man nicht selten spanischen Schiffen in der Nord - und Ostsee. In dem Verkehr mit Spanien hatte Frankreich die Holländer überflügelt. Auch England eiferte nach und stand gegen das Ende des Zeitraums hinter den Franzosen kaum zurück. Von den deutschen Jndustrieerzeugnissen blieb Leinwand ein auf dem spanischen Markt gesuchter Artikel. Mit dem allgemeinen Sinken des spanischen Volkscharakters verfiel auch die spanische Literatur. Die Zahl der Schriftsteller nahm immer mehr ab. Es fehlte der Literatur an der allgemeinen Theilnahme des Volkes; alle Gunst, welche spanischen Dichtern und Gelehrten erwiesen wurde, kam vom Hofe. Die gezierte und schwülstige Schreibart der Nachtreter Gongora's (S. 251) wurde immer ausschweifender. Das Sinken der Literatur hing mit dem allgemeinen Verfalle Spaniens eng zusammen. Der alte Glaube des Landes, der zu den Zeiten der Mau- ren fast Wunder gethan hatte, veränderte seinen Charakter und wurde ein Mittel der Unterdrückung. Die Inquisition hatte während des 16. und 17. Jahrhunderts, von der Eroberung Granada's bis zum Erlöschen deß spanischen Hauses Habsburg, ihre Macht nicht nur ununterbrochen behauptet, sondern sich auch immer enger mit dem Staate verbunden. Sie strafte, was der Regierung verhaßt war, und alles wurde nieder- gebrochen, was an geistiger Unabhängigkeit und männlichem Freimuthe noch vorhanden war. Es geschah das unter thätiger Theilnahme der Re- gierung und der höheren Stände und mit Zustimmung der großen Mehr- heit des Volkes. Vom ersten König aus dem Hause Habsburg, Karl I. (in Deutschland Karl V.), bis zum letzten, Karl Ii., glichen sich alle

6. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 574

1858 - Weimar : Böhlau
574 Lande, so nützlich und wichtig sie auch in ihren Kreisen sein mögen, demselben eine neue Literatur geben, oder wo dessen ältere Literatur tief gesunken ist, zur Wiederbelebung derselben viel beitragen. Auch die spanischen Akademien haben hiervon keine wesentliche Ausnahme gemacht. Schon vor dev Thronbesteigung der Bourbonen war die Bildung und der Sinn für schöne Wissenschaften fast so gänzlich verloren gegangen, daß deren Wiedererweckung nur das Werk der Zeit sein konnte. Wäh- rend der ganzen Regierungszeit Philipps V. finden wir diesen betrüben- den Zustand der Dinge. Während der Regierung Philipps V. machte sich allmälig Frank- reichs Einfluß auf die Bildung Spaniens fühlbar. Paris war damals für feine Sitten und Bildung die Hauptstadt Europa's, und der Hof Ludwigs Xiv. und Ludwigs Xv., die mit dem Philipps V. in ge- nauestem Zusammenhange standen, mußten auch Madrid eine Färbung verleihen, wie sie sich damals auch über Deutschland und die nordischen Länder verbreitete. Man sing an in der guten Gesellschaft von Madrid und am Hofe französisch zu reden. Bald folgten Übersetzungen aus dem Französischen, und endlich wurde der Versuch gemacht, in Spanien eine auf die französischen Lehren gegründete Dichtkunst einzuführen. Es geschah dieses von Jgnacio de Luzan, einem aragonischen Edelmann, der in Mailand, Paris und Neapel eine gelehrte Erziehung erhalten hatte. Die alte spanische Dichterbildung war mit dem Hause Habsburg erloschen. Unter solchen Umständen konnte auch eine schwache Be- mühung zu einer entscheidenden Aenderung führen, und Luzan war durch seinen literarischen und kritischen Geschmack wohl geeignet, einen solchen Anstoß zu geben. Er war in den Grundsätzen der französischen sogenannten klassischen Schule erzogen und besaß Kenntnisse genug, um deren eigenthümliche Lehren zu verkünden und aufrecht zu erhalten. Er that dieses in seiner Kunst zu dichten. Luzan folgte den Lehren Boi- leau's und schärfte sie durch Beispiele ein. Ec erklärte die Literatur der Zeit Ludwigs Xiv. für das Muster der Literatur der ganzen Christen- heit. Die Wirkung dieser Abhandlung war sehr groß. Es schien ein Mittel gefunden zu sein, den schlechten Geschmack zu verbessern, der daß Sinken der spanischen Literatur seit Gongora begleitet und beschleunigt hatte. Luzans Kunst zu dichten erlangte seit ihrer Erscheinung ein maß- gebendes Ansehen am spanischen Hofe, sowie bei den wenigen Schrift- stellern von Ruf im ganzen Königreiche. Es bedurfte jedoch in Spanien mehr ats einer bloßen Verbesserung des Geschmackes, um einen sichern Grund zu Fortschritten der schönen Literatur zu legen. Die allgemein gültigsten Wahrheiten waren so lange cckis dem Laude verbannt gewesen, daß der menschliche Geist, aus Mangel an passender Nahrung, im Absterben oder verkrüppelt zu sein schien. Sowohl die Philosophie als die Naturwissenschaften, die seit einem Jahrhundert in ganz Europa mit zunehmender Schnelligkeit fort- geschritten waren, vermochten nicht durch die Wache zu dringen, welche gemeinsam durch Staat und Kirche an den Pässen der Pyrenäen gehal- ten wurde. Aller Unterricht, der nicht von der Kirche gebilligt war, wurde als gefährlich betrachtet. Auf den in den Händen geistlicher Körperschaften befindlichen Universitäten wurden die schönen Wisjenschaf- ten nicht gefördert und erfuhren nur geringe Duldung. Man wollte

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 756

1858 - Weimar : Böhlau
756 Es war Napoleons Absicht, den übrig gebliebenen Kern der preußischen Monarchie durch Schwächung der inneren Volkskrast und durch endlose, gegen den Monarchen ausgeübte Bedrückungen und Kränkungen allmälig ' aufzureiben. So berechnete, um nur ein Beispiel anzuführen, der fran- zösische General--Intendant Da ru die Forderungen Frankreichs, welche die preußischen Bevollmächtigten auf neunzehn Millionen Franken veran- schlagt hatten, auf hundert vier und fünfzig und eine halbe Million Franken. Obgleich der König seinen Bruder, den Prinzen Wilhelm, nach Paris sandte und der Kaiser Alexander sich bei Napoleon für Preu- ßen verwendete, wurde die Forderung doch nur bis auf 140 Millionen er- mäßigt. Preußen mußte biß zur Zahlung dieser Summe die drei Festun- gen Glogau, Küstrin und Stettin an Frankreich überlassen, zehntausend Mann französischer Truppen als Besatzung derselben auf seine Kosten erhalten und mit Belagerungsbedarf auf sechs Monate versorgen. Die arglistigen und gehässigen Berechnungen Napoleons scheiterten an der Kraft des von Natur tüchtigen, preußischen Staats- und Volks- geistes. Das schwere Unglück des Krieges befreite Preußen von den Ideen und Formen einer abgestorbenen Zeit und führte es einer inneren Wiedergeburt entgegen. Die Heerverfas- sung und Heergesetzgebung wurden einer gänzlichen Umbildung unterworfen. Die Anwerbung fremder Söldlinge hörte auf, und daß Gesetz verpflichtete alle Söhne des Vaterlandes zum Kriegsdienste. Das ausschließende Anrecht des Adels auf die Offlcierstellen so wie die harte Behandlung des gemeinen Kriegers sielen weg Die Heermassen und die Kriegsbehörden wurden einfacher eingetheilt, die Mannschaften angemes- sener bekleidet und geübt. Da Preußen sich verpflichtet hatte, innerhalb der nächsten zehn Jahre nicht mehr als 42,000 Mann unter den Waffen zu halten, so bildete man einen neuen Lruppenkern durch jährliche Aus- hebung und Wiederentlaffung der Geübten. Bei der Schöpfung eines neuen Heerwesens war besonders der General Scharnhorst, ein gebor- ner Hannoveraner, thätig. Der Freiherr von Stein, welchen der König am 5. Oktober 1807 an die Spitze der Verwaltung gestellt hatte, bildete das bisherige Staatswesen um, durch Aufstellung neuer Verwaltungsformen und durch Wiederbelebung des vom Materialismus des 18. Jahrhunderts er- drückten Volksgeistes. Das bisherige Verhältniß des gründ- herrlichen Eigenthums wurde wesentlich verändert. Das ausschließliche Vorrecht des Adels auf den Besitz der ritterlichen Güter hörte auf, und es war von nun an auch Bürgern und Bauern gestat- tet, dergleichen zu erwerben, nicht minder aber auch dem Adel, bürger- liche und bäuerliche Grundstücke an sich zu bringen. Die bisher den größten Theil der Landbewohner an ihre Gutsherrn bindende Unter- thänigkeit mit Dienst- und Loskaufungszwange hörte auf. Eine neue Städte Ordnung gab den Bürgern die alten vom König Friedrich Wilhelm I., in der Zeit soldatischer Herrschaft, entrissenen Muni- cipalrechte wieder, die sie in der Blüthezeit des deutschen Lebens erworben hatten. Die Bürger hatten alle Theilnahme an der städti- schen Verwaltung und an der Besetzung der städtischen Aemter ver- loren ; die städtischen Magistrate waren von den königlichen Kam- mern ernannte Behörden, die, in der Regel wenigstens, keinen städti-

8. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 748

1858 - Weimar : Böhlau
748 Napoleon Bonaparre errichtet das Kaiserthum. England höchst nachtheilige Neutralität Spaniens in offenen Kriegsstand zu verwandeln. Die Macht Bonaparte'ß war eine monarchische, und es fehlte ihr nur der Titel. Im März 1804 wurde im Senat die Erblichkeit der höchsten Magistratur für nöthig erachtet, und am 30. April im Tribunal der Antrag gestellt, die Regierung der Republik einem Kaiser anzuver- trauen und dieses Kaiserthum in der Familie Bonaparte erblich zu inacheil. Nur einer der Tribunen, nämlich Car not, sprach gegen die Errichtung des Kaiserthums. Am 18. Mai wurde unter dem Vorsitze des zweiten Consuls Cambacereß ein S e n a ruße o n su l t beschlossen, welches dem ersten Con sul den Kaiser titel zuerkannte und die Erblichkeit der kaiserlichen Würde in dessen Familie feststellte. Am 20. Mai, am Pfingstsonntage, wurde das neue Kaiserthnm in Paris feierlich aus- gerufen und angebliche Verbesseruilgen der Staatsverfassung bekannt ge- macht, welche nur Verstärkungen der schon bestehenden souveränen Mo- narchie waren. Von der Republik blieben nur einige gehaltlose Formen übrig. Die Prunkformen des neuen Kaiserthums waren zum Theil dem Mittelalter entlehnt. Es wurden sechs Erzämter mit fürst- lichen Ehren und drei Klassen von Kronbeamten des Reichs er- nannt, unter welchen die militärischen mit sechzehn Marschällen und acht General-Jnspectoren der Armee zuerst ins Dasein traten. Die zu fran- zösischen Prinzen erhobeneil Brüder Napoleons Joseph und Ludlvig erhielten das Recht der Erbfolge und den Titel: Kaiserliche Hoheit. Den beiben anderen Brüdern, Sudan und Hieronymus, wurde nicht gleiche Ehre zuertheilt, weil sie sich unter ihrem Stailde oder wenigstens gegen den Willen Napoleons verheirathet hatten. Ein zahlreicher Hofstaat wurde für den Kaiser, die Kaiserin, die Brüder und Schwe- stern des Kaisers angestellt, und das Ceremoniel aus das sorgfältigste be- stimmt. Die Generale und die Staatsbeamten drängten sich zum Hul- digungseide, die Dichter und Redner priesen in Versen und in Prosa das neue Kaiserthum, die Armee freute sich des ihrem siegreichsten An- führer beizulegenden neueil Titels: Kaiserliche Majestät, und das Volk ließ sich das neue Schauspiel gefallen; nur die Pariser zeigten ungewöhn- liche Gleichgültigkeit. Das französische Volk hat vor allen Nationen Europa's für sein geschichtliches Dasein den meisten Siml. Die vorübergehende revolutio- näre Wuth der Franzosen gegen Alterthum, Adel und Königthum be zeugt nur die grenzeillose Erbitterung der Zurückgesetzten und feen großen Werth, welchen sie auf die beneideten Vorzüge legten. Wegen dieser nationalen Denkungsart wurde den Söhnen und Töchtern des corsischen Gerichtsbeisitzers Carlo Buonaparte die Begründung einer neuen Dyna- stie in Frankreich schwerer, als in Staaten, die an den Wechsel der herrschenden Familien schon gewöhnt sind. Die Familie Napoleons hatte keine Wurzel in der Vergangenheit des französischen Volkes, und Napo- leon suchte diesen Mangel durch eine Menge kleinlicher Vorschriften zu verdecken, durch die. im neuen Hof- und Staatswesen alles genau be- stimmt wurde. Der alte Adel, der sich zu den Hofämtern drängte, war dem Kaiser für diesen Zweck sehr willkommen, weil er sich weit besser als alle Neulinge auf die Wissenschaft der Formen verstand. Es wurde

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 794

1858 - Weimar : Böhlau
794 Deutschland. Pedro hielt unter dem Jubel der Einwohner und unter lauten Ver- wünschungen gegen Don Miguel seinen Einzug. Eine Stadt nach der andern wurde für Donna Maria besetzt, und Don Miguel mußte in dem Vertrage von Evora (1834) auf die portugiesische Krone verzichten und Portugal verlaffen. Don Pedro berief die Cortes , und diese leiste- ten mit großer Begeisterung der Königin Maria Ii. den Eid. Don Pedro, dessen Leben und Charakter einen lichten Punkt in der sonst dunkeln und traurigen Geschichte seines Hauses und Landes bilden, starb schon 1834. Auch unter der Königin Maria da Gloria dauerten die Streitigkeiten um die Verfaffung fort. Nach ihrem Tode (1855) folgte ihr Don Pedro, ihr aus ihrer zweiten Ehe mit dem Prinzen Ferdi- nand von Sachsen-Koburg entsprossener Sohn, auf dem Throne von Portugal. Die Freunde des Friedens und der Gesittung hatten die Hoffnung gehegt, daß mit dem Sturze Napoleons eine Zeit des Glückes und der Befriedigung eintreten würde. Diese Hoffnung ward aber nicht erfüllt; es kehrte mit dem Verschwinden des Eroberers der Friede nicht unter die Menschen zurück; es trat vielmehr eine Zeit inneren Zwiespaltes und Kampfes, ein Widerstreit der Principien und Interessen zwischen Dyna- stien und Nationen, zwischen bevorrechteten Klassen und der Masse der Bevölkerung ein. Selbst die religiösen und kirchlichen Ideen, die wäh- rend des 18. Jahrhunderts so tief in den Hintergrund getreten waren, erholten sich von der langen Lähmung und vermehrten durch den Kampf, den sie entweder gegen einander oder gegen die politische Richtung der Welt unternahmen, den Widerstreit der Meinungen. Die Hoffnung auf eine glücklichere Zukunft nach der Besiegung deß allgemeinen Drängers war nirgends so lebhaft als in Deutschland gehegt worden. Man hoffte, nachdem die alte deutsche Reichsverfassung beseitigt war, aus eine wirk- liche Wiedergeburt des deutschen Volkes; aber der vom wiener Congreß geschaffene deutsche Bund befriedigte den aufgeklärten Theil des deutschen Volkes nicht. Durch den 13. Artikel der deutschen Bundesakte war allen deutschen Staaten die Verpflichtung zur Einführung oder Wie- derherstellung land ständischer Verfassungen auferlegt worden. Aber in Oestreich, so weit es zum deutschen Bunde gehört, begnügte man sich mit den alten sogenannten Postulaten-Landtagen, die nur noch die Aus- und Umschreibung der an die Regierung abzuliefernden Steuern zu besorgen hatten. König Friedrich Wilhelm Iii. von Preußen un. terzeichnete am 22. Mai 1815 eine Kabinetsordre, in welcher nicht nur die Einführung von Provinzialständen, sondern auch eine Verfaffung für das ganze Reich, eine Vertretung des preußischen Volkes, in Aussicht gestellt wurde. Aber anfangs verzögerte die Schwierigkeit der Sache die Ausführung; später machten mancherlei Umstände den König bedenklich, und er begnügte sich, 1823 Provinzialstände für die einzelnen Pro- vinzen der Monarchie anzuordnen. Im Königreich Sachsen wurden die aus dem Mittelalter herübergekommenen Landftände beibehalten, die nur ein Bollwerk der privilegirten Klaffen waren. Auch im Königreich Hannover und in Kur Hessen wurden die alten Landstände wieder hergestellt, im letzteren Staate mit Zuziehung des Bauernstandes, der früher ohne alle politischen Rechte gewesen war.

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 795

1858 - Weimar : Böhlau
795 Der Großherzog Karl August von Weimar bewies in der An- ordnung der politischen Verhältniffe seines Landes denselben edeln Sinn, von dem er in der Förderung der allgemeinen geistigen Interessen, durch die Begünstigung der größten nationalen Schriftsteller, von Anfang sei- ner Regierung an so viele Beweise gegeben hatte. Er gab in Ueberein- stimmung mit den Ständen seinem Lande eine Verfassung, in welcher eine wahrhafte Volksvertretung Antheil an der Gesetzgebung und Aufsicht über die Verwendung der Staatseinkünfte hatte. Auch die Königreiche Bayern und Würlemberg, die Großherzogthümer Hessen-Darm- stadt und Baden und daß Herzogthum Nassau erhielten constitutio- nelle Versastungen. Bei der politischen Zersplitterung und Ohnmacht deß alten deut- schen Reiches hatte die große Literaturepoche, die mit Klopstock und Lessing begann, und die ein halbes Jahrhundert lang durch ihre Schö- pfungen ganz Deutschland ergriff, ein neues Belebungßmittel dargeboten und das Bild eines emporstrebenden, einigen, idealen Deutschland dar- gestellt. Die deutsche Literatur, die lange die einzige bewegende Kraft im deutschen Leben bildete, hatte vorzugsweise ihren Sitz auf den pro- testantischen Universitäten. Diese hatten an den großen Zeit- ereignissen vor und während der Befreiungskriege den lebendigsten Anlheil genommen. Manche ihrer berühmtesten Lehrer hatten als Mitglieder des Tugendbundes eifrig im Stillen gewirkt; viele Studirende waren 1813 dem preußischen Waffenrufe gefolgt. Die Universitäten stellten die deut- schen Zustände mit ihren Vorzügen und Gebrechen dar. Die Studi- renden theilten sich, wie die Nation in eine Menge von Staaten, in viele einzelne Landsmannschaften und Verbindungen. In den Sitten der fungen Akademiker war, wenn auch in verzerrter und knabenhafter Gestalt, von dem Geiste des Mittelalters mehr als in andern Klassen übrig geblieben. Die rohste Selbsthülfe, die gröbste Verletzung der von der übrigen gebildeten Welt anerkannten Formen galt als Privilegium des Universitätslebens. Nach den Befreiungskriegen erwachte endlich ein neuer Geist. Von der Einmüthigkeit, welche die deurschen Völker wäh- rend des Kampfes gegen die Franzosen beseelt hatte, ermuthigt, beschloß eine Anzahl über das herkömmliche Treiben sich erhebender Studenten eine Reform deß akademischen Lebens. An die Stelle der einzelnen Landsmannschaften sollte eine einzige große Verbindung, die allgemeine deutsche Burschenschaft, treten und so das anzustrebende Ziel der politischen Einheit der ganzen Nation vorbereitend ankündigen. Jena, durch seinen freien und kühnen Forschungsgeist berühmt, war der Hauptsitz dieser Bewegung. Mit dieser beabsichtigten Reform des Universitätslebens wurde eine andere, schon früher begonnene der gestammten Jugenderziehung in Ver- bindung gebracht. Ludwig Jahn, Lehrer an einer Schulanstalt in Berlin, hatte in den letzten Jahren vor den Befreiungskriegen die in Deutschland lange vernachlässigte Gymnastik unter dem Namen Turn- kunst wieder zu Ehren gebracht und auf ihre Nothwendigkeit in sittlicher und physischer Beziehung hingewiesen. Nach Jahns Meinung sollte eine verbesterte Bildung der Jugend auf eine nationale Wiedergeburt Deutsch- lands vorbereiten. Es schwebte ihm eine gänzliche Umgestaltung des deutschen Lebens, obwohl in unbestimmten und unklaren Bildern vor.
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